Nahe, nahe
Am waldigen Boden
Beseelt wird der Zustand
In baldigen Wogen
Gesegneter Drogen.
Ich sehe einen
Geregneten Bogen
Erkenne die Muster
Vergesse die Dogmen
Im Auge des Blickes
Ist alles verwoben.
Die Blumen, sie leuchten
Bewege mich zwischen
Bäumen und Sträuchern
Die Käfer, sie kriechen
Die Blumen, sie leuchten
Und duften, verlocken
Sie wollen entzücken
Wie himmlische Mädchen
Wir möchten sie pflücken
Die Weiden, die Tannen
Sie wippen und tanzen
Für sich und im Ganzen
Im himmlischen Winde
Wie glückliche Kinder
Wir kannten sie einst
Wir sehen sie immer
Nur aus Distanz
Psychedelischer Traum
Kannst uns kaum erwecken
Verstehen wir weiter
Die Bäume im Wald
In ihrer Gestalt
Wirken Wachstum und Blüte,
Zerfall und Verschwinden.
Sie lassen uns kalt.
Im Garten
Traumwandle im Garten
Gehe und schweige
Auf Moos, auf Erde
Auf Gräsern, auf zarten
Es leuchten und warten
Die süssen Beeren
Die Äpfel, die harten
Bis wir sie verzehren
Im Überfluss ruhend
Und reich ohne Schwere
Der Garten ist
Fülle
Stille
und Leere.
Bedenkliche Verhältnisse
am verbrannten Geschenktisch
Bedankt euch in Gedanken
für die verdammte Erkenntnis:
Es ist alles schon gesagt worden
Alles schon geschrieben
Alles schon verlegt
Darum steh ich hier verlegen
Darum lege ich mich, Papier und Stift
Zur Asche der Bücher
Mit Tränen im Gesicht.
Und Rächer und Richterin
Schlächter und Schlichterin
Suchen den Dichter und die Dichterin
Und stellen an ihr Grab
Ein Lichtlein hin.
Sitzest am Ufer, bei Sommersonne
Der Fluss ist kalt wie ein Gletschersee
Das Wasser friert dich, der Schatten zieht über dich, du zitterst fürchterlich
Um deine Hände zu beruhigen, greifst du nach einem Zweig
Da reisst du das ganze Pflänzchen aus
Das tut dir wirklich leid.
Was musst du auch im Schatten sitzen?
Sind doch Schatten schon in Dir
Tritt in die Sonne, blendende Wonne!
Sonnengöttin, sage mir:
Sind wir wirklich Deine Kinder
Wir, das matte Herdenvieh
Brütend in dem trüben Stalle
Dämmernd, träg in Mist und Galle
Eingepfercht, in Freiheit nie?
Sag mir, ob wir Dir gefallen
Nein, das brauchst Du wahrlich nicht
Siehst die graue Menschenfalle
Ruhig und heiss strahlt Dein Gesicht
Sag mir, wann der Gipfel bricht
Vom höchsten Berg und uns begräbt
Angemessen wär' es, nicht?
Weil unser Licht längst untergeht.
Permanent krank
Permanent blank
Sie nennen es die Jugend
Hab mich nie dafür bedankt
Hasser!
Es ist ja wohl unfassbar
Ich spüle mein Glas
Und trinke klares Wasser
Und fühle keinen Spass
Und wieder unter Sternen
Oder immer noch
Denn das habe ich ja gern
Doch wann lern ich daraus?
Schieb meine Besserung
In weite Fernen raus
Und wieder ist das Einzige
Das mich plagt
Wenn ich nicht mit dem Menschen bin
Der mir so behagt
Denn das, was ich liebe
Ist wofür ich lebe
Und kein andres Ding wonach ich strebe
Wenn auch Einer sagt
Das soll man nicht so machen
Und ein Andrer sagt
Man soll sich mit der Pistole in den Kopf krachen
Gut gemacht
Ich war ein echter Nihilist
Das gab ich auf
Denn Nihilisten
Sterben innert kürzester Frist
Darum hab ich ihn nie vermisst, den Nihilisten
Nein hab ich nicht
Nicht
Ich vermisse mich.
Vergessen
Vergessen
Vergessen
Stinkendes Fleisch
Dickliche Menschen
Sommerlich Schweiss
Aber du bist allein
Verlassen
Verlassen in deiner Enttäuschung
Wie gerne
Möchtest du Getäuschter sein
Wie gerne wohl
Möchtest du getäuschter sein?
Offenbar scheisst
Der Teufel um dich rum
Schlechte Gerüche steigen überall auf
Du kennst sie
Aus deinen täglich schlechten Träumen
Ja, du kennst sie
Aus deinem eigenen Bauch.
Alles lebt, floriert und vermehrt sich
Mittendrin liegt dein totes Gesicht
Es betrachtet die heutige Freude der Leute
Es mag diese Leute nicht.
Wozu lachen?
Wozu sich freuen?
Wozu Goldstaub der Hoffnung streuen?
Wozu im Sommersonnenschein träumen?
Wozu sich gegen die Hitze der Trauer aufbäumen?
Auch warten - wozu?
Worauf wartest du?
Auf düstere Stille
Auf Winter und Ruh.
Alles ruhig am Sonntagmorgen
Es gibt keine Sorgen mehr
Ist alles verborgen und vergessen
In der Nebelnacht von gestern
Kommt mir vor wie in einem Western
Wenn der Wind Staub aufwirbelt auf der Gasse
Und wie ein totes Kind
Liege ich am Boden und ich fasse
Mich zusammen
Es gibt nichts, das ich heut' hasse
Grausiger Montag
Wo spült er mich hin?
Hat diese Montagerei einen Sinn?
Kälte zum Frühstück
Schlaflose Nacht
Was hab ich da nur wieder durchgemacht?
Kalte Finger
In einem stillen Garten
Nur Briefeträger und Paketebringer
Liebloses Morgenlicht
Flute den Raum
Töte den Traum
Wecke mich nicht
Ich atme und denke
Flute den Raum
Verdränge den Traum
Ich merke es kaum.
Die lebende Gottheit zeigt sich nur
Im heimlichen Schosse
Der Natur.
Wahrhaftigkeit
Wo wartet sie?
Wo haftet sie?
Betrachtet sie.
Wie wahr
Die wahre Liebe?
Wie war
Die wahre Liebe?
Wahrhaftigkeit
Wie ist sie?
War sie gut?
Fürwahr, sie war wahrlich gut.
Wie ist sie?
War sie gut?
Fürwahr, sie war wahrlich gut
Ja, sie war als Ware gut.
Verlogenheit.
Lug
Betrug
Und damit nicht genug
Ich verfehlte
Worauf ich zählte
Spiele
Meine Gefühle
Hinunter
Begib dich in den Schlunde
Schon bin ich in aller Munde
Wahrhaftigkeit
Wo ist sie?
Was treibt sie?
Veracht ich sie?
Nachdem
Sich erstmals unsre Körper berührten
Wie war sie?
War sie klar?
Wahrlich
Sie war wahnhaft klar
Wie war sie?
War sie klar?
Wahrlich, sie war wahnhaft klar
Und bin ich als Ware gut?
Sperrgut vielleicht.
Lug
Betrug
Doch das war nicht genug
Ich verfehlte
Worauf ich zählte
Spüle
Meine Gefühle
Hinunter
Hinunter in den Schlunde
Und gehe ruhig zugrunde.
Im Zimmer ist es warm und dunkel
Muss nicht frieren
Muss nicht sehn
Und ich muss dank meines Bunkers
Nicht raus in diese Kälte gehn
Gib nicht auf
Gib es ab
Dein Leben
Zu vergeben
Nach deinem Streben
Etwas zu bewegen
Dann das Erdbeben
Alles stürzt ab
ab
ab
Ich fliege auf
auf
auf
Muss nicht frieren, muss nicht sehn
Nicht ertragen, nicht verstehn
Eine Nachttischlampe flimmert
Durch die Storen trübe schimmert
Regengraues Tageslicht
Ich will das nicht.
Lichter
Sie betonen den Nebel
Schwarze Bäume, graue Säume
Bilder
Die in den Himmel wachsen
Sie wiegen sich im Nachtwind
Tanzen fürs weinende Prachtkind
Es flattert eine weisse Flagge
Ich sehe mein Leichentuch
Nahe rattert ein Zug
Tönt wie ein irdischer Fluch
Das Laub zu Boden verrottet
Das Sterben ist zu Besuch
Es schliesst sich das lichte Buch
Ein Engel erhält mein Gesuch
Schenk mir Trost!
Bist du wirklich böse?
Blickst jedenfalls erbost!
Du hattest doch schon Trost bekommen
Hattest du nicht genug?
Nicht viel davon vernommen?
Dein Sein war ein Betrug
Im Schattenspiel verschwommen
Wie Kerzenwachs zerronnen
Da stehn wir nun zusammen
Schaun, wie du dich vernichtest
Dunkle Träume
Belohnen dein Leben
Ende der Geschichte.